Aziz, (nicht so ganz) Sohn der Wüste

  • Gespräch des Gefangenenwärters,mit Aziz, im Schiff nach Khorinis : Name ?


    Aziz...


    Ah ein Varanti. Du wurdest wohl auch zu Unrecht verurteilt was ? Naja Zuname ?


    Penetos...


    Penetos ? Willst du mich verarschen? Das ist ein Myrtanischer Nachname!


    Tja Meister der Gefängnisszellen, mein Vater war eben ein Mitteländer...


    So, so also ein Mischling was?


    Wenn du das so sehen möchtest dann bin ich wohl ein Mischling...


    Der Wächter blickt auf die Gefangenenliste : " Ein Mörder bist du auch noch!"


    Ein Mörder ? Ich würde eher sagen ein Mann der Gerechtigkeit, Sohn des schnellen Urteils!


    Das behauptet wohl jeder Mörder du Schwätzer!


    Wie du feststellen kannst, bin ich schon Verurteilt, warum sollte ich Lügen ?


    Mord ist Mord egal warum!


    So ? Dann ist jeder Paladin ein Mörder!


    Wage es nicht über die Streiter des Herrn herzuziehen du Abschaum!


    Streiter des Herren... Sehr interessant... Das hat die Königstreuen auch nicht davon abgehalten meinen Vater zu Hängen...


    Was soll das heißen ? Dein Vater war Paladin? Erzähl deinen Mist jemand anderem!


    Nochmal warum sollte ich lügen? Das Urteil wird vollstreckt...


    Der Wächter runzelte die Stirn und seufzte... Na, es wird eine lange Schiffsreise, dann erzähl mal deinen Unsinn.


    Nun gut, ich habe nichts besseres vor , wie man sehen kann... Im Krieg gegen das Volk der Wüste, genauer gesagt in der Schlacht um Ben Erai beginnt wohl meine Geschichte... Wie die Schlacht ausging ist wohl bekannt. Naja, im Verlauf der Schlacht war mein Vater, der Paladin Varus Penetos , dabei das Gebetshaus Beliars, mit seiner Gruppe von Soldaten zu umstellen, da ein verbliebener Schwarzmagier sich dort verschanzte... Ein Feuermagier sprengte die Tür mit einem Feuerball und Soldaten stürmten das Gotteshaus, oder versuchten es zumindest. Der Schwarzmagier entfesselte mit Entschlossenheit die Wut des dunklen Gottes und tötete alle bis auf meinen Vater, der schwer verwundet am Boden lag. Meine Mutter war eine von den Dienerinnen des Tempels und betete für ein Wunder, um die Flut der Innostreuen zu stoppen. Aber bei allen drei Göttern... Sie sah den Feind den Innostreuen Paladin vor den Füßen des Magiers liegen, der gerade dabei war meinem Vater den Gar auszumachen... Dann sprang sie, warum auch immer, auf den Magier zuund stieß ihn beiseite, der dann mit dem Kopf auf eine der zerstörten Bänke krachte und wohl starb... Sie zog meinen Vater, den Streiter Innos, in eine Nische des Hauses und kümmerte sich um seine Wunden... Lange Rede kurzer Sinn : Der Paladin erwirkte ihre Begnadigung und nahm sie zur Frau. Daraufhin wurde er mit allen Ehren, aufgrund bleibender Leiden, vom aktiven Dienst befreit. Er bekam ein Gehöft am Rande von Trelis zugesprochen, das vor allem meiner Mutter sehr gefiel, da sie eine Tochter der Wüste und ihrer Heimat stets Verbunden war... Leider war sie eine Fremde. Und wie das eben so ist gibt es Neider und gierige Menschen auf allen Seiten. Der Bauer Farmon hatte es auf unseren Hof abgesehen und erfand Lügen, da er wusste das meine Mutter einst eine Gebetsschwester Beliars war... So platzierte er in unserer Scheune eine Statue des Gottes und rief die Stadtwache. Natürlich fanden sie diese und wollten meine Mutter nach Gotha schaffen. Mein Vater der auf dem Viehmarkt in Montera war kam gerade mit seinem Ochsenkarren die Straße rauf und hörte die Schreie meiner Mutter und die meinigen... Er rannte zum Haus, sah die Soldaten und versuchte diese zu überzeugen das alles ein Irrtum sei. Die Männer lachten aber nur und meinten er habe sich von einer Varantihure blenden und verhexen lassen. So schlugen und peinigten sie sie in den Gefangengenenwagen... Mein Vater, möge er in Frieden Ruhen, holte sich voller Wut und Verzweiflung seinen alten Zweihänder aus seiner Truhe und machte die fünf Milizionäre nieder.Er floh mit uns in die Wüste. Doch ein solcher Verrat konnte die Kirche Innos nicht dulden... Im ganzen Reich wurden wir gejagt als Ketzer und Mörder, bis man uns fand in einer Höhle vor Ben Erai, in der wir einige Jahre als Flüchtige lebten... Meine Eltern wurden in die Stadt gebracht, ich war gerade Wasser holen und sah nur noch die Patrouille mit ihnen davon marschieren. Mein Vater der dann auf dem Marktplatz als ketzerischer Abtrünniger gehängt wurde schrie noch auf dem Galgenpodest das Innos ihn Verraten habe, ehe er gerichtet wurde. Am Tag darauf wurde meine Mutter auf einen Scheiterhaufen gebracht auf dem sie unter Qualen ihr Ende fand. Ihre letzten Worte waren : " Mögen die Götter meinen Sohn beschützen " dann waren nur noch ihre Schreie in der Luft.


    Der Wärter im Schiff sprach mitfühlend : " Falls das stimmt, ist das eine tragische Geschichte, aber du warst doch noch frei ? Wie wurdest du zum Mörder ? Hier steht : " Mord an dem Händler Martuk, Gefangennahme ohne Wiederstand.


    " Ja das war für mich dann das Ende der Flucht, mir war egal was aus mir wird selbst wenn es den Tod bedeutet. Ich habe alles verloren.


    Der Wächter schaute ihn fragend an und wollte wissen : " Nun Gut aber was hatte der Mord an dem Fellhändler damit zu tun ?


    " Tja aus meiner gutmütigen Dummheit heraus plauderte ich unseren Aufenthaltsort heraus als ich mit ihm ein Geschäft abschloss. Für lumpige 500 Goldmünzen hat er uns an die Wache verkauft. Nun wird er nie wieder etwas verkaufen. Mein Glück oder eher mein Pech ist, dass der König eine Menge Erz braucht. So bin ich nun hier und erzähle meine Geschichte...


    Falls etwa Geschichtliche Fehler oder sonstiges dabei sind bitte ich um Hinweise. Und Rechtschreibung egal :face_with_tongue:

  • Fjell

    Hat den Titel des Themas von „Aziz, nicht so ganz Sohn der Wüste“ zu „Aziz, (nicht so ganz) Sohn der Wüste“ geändert.
  • Sehr cool geschrieben, in der Dialogform. Muss ich mir merken :thinking_face:

    "I do not love the bright sword for its sharpness, nor the arrow for its swiftness, nor the warrior for his glory. I love only that which they defend." - Faramir, The Lord of the Rings.