Von Wanderbühnen und Räubern

  • Grüße! Darf ich mich vorstellen? Vulpes mein Name, in der Blüte meines Lebens, Optimist und falls es interessiert, noch ledig *Grinst*.

    Ihr wollt meine Geschichte hören? Nun gut, setzt euch und entscheidet selbst ob es eure Zeit wert war, sie zu hören.


    Hmm... beginnen wir am Anfang, mit den schönen Jahren:

    Aufgewachsen bin ich bei einer Wanderbühnentruppe, die von meinen Eltern geleitet wurde.

    Zu unserem Trupp zählten: Meine Eltern Mira und Matheus, die sangen, Geschichten erzählten, musizierten und sich um die Geschäfte kümmerten.

    Eine junge schöne Frau namens Sophie, sowie ihrem liebsten Michel, die Leute mit Tanz, Akrobatik und allerlei Kunststücken zum staunen brachte.

    Herbert einem alten Kauz, der trotz seines höheren Alters mit seinen Zaubertricks die Massen an ihrem geistigem Zustand zweifeln lies.

    Frank der eigentlich nur Habicht genannt wurde, wohl wegen seiner doch recht auffälligen Nase. Ein Söldner, der unseren Trupp beschützte und für frische Jagdbeute sorgte.

    Und zu guter Letzt mich.

    Ich wurde schon in jungen Jahren im Lautenspiel ausgebildet, sang mit meinen Eltern, unterstütze Sophie und Michel bei ihren Kunststücken und diente ab und an Herbert als Assistent.


    Wie bereits erwähnt, waren das die schönsten Jahre meines bisherigen Lebens. Ich lernte und erlebte so einiges mit meiner Familie.

    Obwohl wir nicht alle blutsverwandt sind, so waren wir doch alle eine große Familie.

    Jedoch nichts, was ich dort lernte, bereitete mich auf die Jahre vor, die noch kommen sollten...


    Was? Ihr wollt wissen wie ein Spielmann, wie ich es war, in der Kolonie landete?

    Lasst mich erklären...


    Es begann mit dem skrupellosen Mord an meiner Truppe:


    Ich wurde erst ein paar Vollmonde vorher 20 und wir hatten im Wald, wie so oft, Halt auf einer Lichtung gemacht, um für die Nacht zu rasten. Mein Vater bat mich darum, ich solle doch noch etwas Frischwasser, aus einer Quelle in der Nähe, und auf dem Weg noch etwas Feuerholz besorgen.

    Gesagt, getan. So schulterte ich den Weidenkorb und nahm den kleinen Kessel. Natürlich, wie es in der Natur eines jungen Mannes steht, trödelte ich auf dem Weg und ging meinen Gedanken nach. Viel zu spät, merkte ich den Rauch, der gen Himmel ging. Schreie waren durch den gesamten Wald zu hören und der Gestank verbrannten Fleisches war kaum auszuhalten.

    Panik stieg in mir hervor, während ich mich auf den Rückweg machte. Den Kessel und Weidenkorb abgesetzt, schlich ich mich zur Lichtung und erblickte das Chaos. Die Wagen standen in Flammen.

    Meine Familie... *Vulpes Blick schweift in die Ferne und wird glasig, ehe er zusammen zuckt und sich wieder fasst* Lassen wir die Details...

    Entsetzt nach dem Anblick, wie die Räuber die Leichen fledderten, lachten und sich am Blutbad ergötzten, begann ich wieder in den Wald zu rennen.

    Die Erinnerungen an das danach, wie ich einfach nur noch rannte und irgendwann mitten im Wald und völlig außer Atem zusammen klappte, sind nur noch schemenhaft vorhanden.

    Jedenfalls fand ich mich am nächsten Tag einsam und mit nur dem am Leib, was ich bei mir trug, mitten im Nirgendwo wieder. Motorisch und ohne über das Nachzudenken was passierte, kümmerte ich mich darum am Leben zu bleiben. Ich legte Fallen für Tiere aus, wie es mir Habicht beibrachte, besorgte mir Wasser und baute mir einen Unterschlupf. Mein Kopf versuchte wohl das Geschehene auszublenden, um mich zu schützen. Nur Nachts am Feuer, wenn ich versuchte zu schlafen, kamen die Erinnerungen und der Geruch verbrannten Fleisches wieder hervor.


    So ging das Wochen und Monate, in denen ich ziellos umherwanderte und mich von den Städten fernhielt, aus Angst. Ich weiß nicht mehr wie lange ich so lebte, bis mich eines Tages ein Trupp aus Soldaten überraschte und aufschnappte. Sie hielten mich wohl für einen Wilderer, und das war ich im Grunde zu dem Zeitpunkt auch, und so zerrten sie mich weg. Sie brachten mich nach Vengard, wo man mich einsperrte und später verurteilte.


    Wie das Urteil lautete, könnt ihr euch sicherlich denken. *Ein leichtes Schmunzeln tritt auf seine Lippen *

    Ich versuche es wie immer positiv zu sehen, besser als alleine im Wald zu leben ist es allemal.


    So, nun kennt ihr meine bisherigen Erlebnisse. Wenn ihr mich entschuldigt, ich würde nun gerne etwas alleine sein.