Strafkolonie Online

Mercutio:

Mercutio war der Charakter, über den ich quasi ins RP kam. Angefangen mit zwei lumpigen Sträflingen, die sich beide ne Hütte im AL suchen, über eine Schürfergemeinschaft, bis zu einem Job bei ihm in der Taverne. Die beiden wurden irgendwann Freunde.
Einen meiner spannendsten und nervenauftreibensten RP-Momente hatte ich, als ich Mercutio klarmachte, dass ich Echions "Erbe" als Reislord antreten werde. Spätestens ab da wurde deutlich, wie konsequent der Charakter Mercutio gespielt wird. Einen guten Freund von jetzt auf gleich als Feind zu betrachten, nur wegen eines Geschäftes, würde mich selbst ne Menge Überwindung kosten. Und auch die folgenden Aktionen wie der Umgang mit der Minentaverne oder Mercutios Monopolsicherungen machten deutlich, wie weit Mercutio ging, um seinen Willen durchzusetzen. Und das gelang ihm schließlich auch, bis die logische Konsequenz folgte, mit der jeder Mensch mit etwas Verstand rechnen musste. Und Feldsau hat es hingenommen.
Letztend Endes also wurde mit Mercutio in den paar Monaten SKO eine schlüssige, spannende und konsequente Story gespielt, die von Anfang bis Ende interessant ist und aus Mercutio einen facettenreichen Charakter machten. Jeder wusste, wer Mercutio war und doch war er schwer zu durchschauen. Das zeigte sich auch in seinem Mord an seine schwangere Frau, wo letztendlich spekuliert werden kann, welche Motive dahintersteckten. Somit bleiben Fragen offen.
Es ist schade und hat mich sehr mitgenommen, als der Charakter Mercutio starb. Aber es war das logische und konsequente Ende eines Charakters, der ohne Angst vor Konsequenzen (so viel "Konsequenzen" hier ) von Feldsau gespielt wurde. Respekt dafür. Für mich einer der interessantesten Charaktere, die die SKO je sehen wird.

Den Spieler dahinter habe ich nie persönlich kennengelernt, aber einige OOC-Gespräche im Spiel zu später Stunde und seine Aussagen innerhalb des SKO-Teams bzw. seine Arbeit als Supporter zeigten ihn mir als netten und sehr kompetenten Menschen. Schade, dass er der SKO nicht mehr in der Form erhalten bleibt, wie es bis zu Mercutios Tod und Feldsaus Austritt aus dem Team der Fall war.

10/10


Echion:

Echion fiel mir am Anfang (zu meiner Zeit als Rausschmeißer in der Kneipe) immer dadurch auf, dass er Unmengen an Schnaps kaufte, sein ganzes Erz dafür ausgab (also Items, die dem RP dienten und nicht den HP oO!) und lustige Wortgefechte mit Mercutio führte. Der Charakter war sehr gelassen, ungebildet (ich verweise auf seine Aushänge ) und wirkte aufgrund seiner lockeren Zunge gefährlich, obwohl er eigentlich ganz nett war, was man spätestens in seiner Zeit als Reislord und seinem Umgang mit den Vorarbeiten merkte. Echion teilte zwar deutlich mit, wenn er unzufrieden war (er, Zokuso und ich wären beinahe mal aus dem NL ausgezogen... was daraus wurde, seht ihr im Screenshot-Thread ), aber dennoch war er immer der jenige, der die Dinge nicht zu ernst nahm und war mit lockeren Sprüchen dort, wo sie nötig waren.
Auch hier ist wieder die Konsequenz in der Ausspielung des Charakters hervorzuheben. Ganz besonders bei seinem Tod, vor dem er sich auch hätte verstecken können, um den Charakter zu behalten. Aber das wäre vermutlich nicht Echion gewesen, wenn er sich nicht gestellt hätte - entweder, weil er es verdient hatte, oder, weil er irgendwo noch einen Vorteil daraus ziehen wollte. Von daher war der Tod zwar schade und nahm einen geilen Charakter aus dem RP (wieso ist niemand mehr pleite, weil er sein ganzes Erz für Schnaps ausgibt?), aber er war ehrlich und rollengetreu. Ich erlebte zwar Echions Anfangszeit nicht mit, aber in meinen Augen ist es ähnlich wie bei Mercutio eine abgeschlossene, interessante Charaktergeschichte, auf die man gerne zurückblickt.

Zu der Person hinter Echion kann ich mehr sagen als zu Feldsau. Ein lustiger Kerl, ziemlich schräg, aber sympathisch. Nimmt die Dinge nicht zu ernst und hat nen guten Humor. Und er sagt, was er denkt, wie jeder aktive Forennutzer wissen sollte.

10/10

Ich kann zu Lougen absolut nichts sagen und da der Thread mir hier zu lange ruht, bewerte ich mal Schattenblut. Meinetwegen kann man mich dann auslassen und Lougen bewerten, aber bevor hier garnichts kommt, weil niemand etwas zu sagen hat... Ihr versteht schon.


Schattenblut:

Kreo ist durch und durch wahnsinnig, verrückt, mutig und ein zeigt das dementsprechend auch in seinen Ideen, die vom Abfackeln der Alten Mine bis hin zur Vogelfreiheit für Bauern ("Ich zähle von 10 runter. Der letzte der steht, gewinnt." o.ä.) gehen. Ich frage mich ehrlich gesagt, wie der Charakter so lange als Söldnerboss durchhalten konnte, bis ihn seine eigenen Leute lynchen.
Nicht gut finde ich den Ton, den er der Söldnergilde vermittelt hat und der bis heute standhält. Kreative Ideen, die von der Gothic-Vorlage abweichen sind natürlich immer gerne gesehen, aber letztendlich sind das einfach nicht die Söldner, wie man sie aus Gothic kennt. Die logische Konsequenz, die Kreo schon lange hätte ziehen müssen, wäre der Mord bzw. die Vertreibung aller Banditen aus dem Neuen Lager, um es komplett unter Söldnerkontrolle zu bringen. Zudem gehören Parolen wie "Hauptmann!" bzw. eine strenge Hirarchie, bei dem nichts gegen das Wort des Anführers geschieht, einfach nicht in eine Gruppe von Söldnern. Ich möchte hier keine Grundsatzdisskussion beginnen, aber eine solche Hirarchie findet ihre Berechtigung eher in der Garde. Die Art und Weise, wie der Charakter Kreo die Söldner geprägt hat, ist konsequent und passt definitiv zum Charakter. Aber es hat die Gilde leider weit von der Vorlage weggeführt, was ich sehr schade finde, denn der Wert, sein eigener Herr zu sein, ist da irgendwie komplett verloren gegangen, da die meisten in der Gilde diesen Weg streng mitgehen.
Ich muss einen Charakter hervorheben, den hier irgendwie niemand zu beachten scheint. Und das ist Slayn (der Bandit, der mal existierte, versteht sich). Den haben am Anfang der Open Beta so ziemlich alle Banditenanwärter gehasst, weil er uns das Leben zur Hölle gemacht hat, obwohl er da noch nicht einmal Bandit war. Ein Einzelgänger, der immer etwas stumpfsinniges und dümmliches an sich hatte, vor Schwächeren den Dicken markierte, Persönlichkeiten wie Mercutio aber hemmungslos in den Arsch kroch. Ich fand den Charakter sehr interessant und finde es schade, dass er letztendlich für Schattenbluts Armageddon-Eventreihe herhalten musste. Slayn war ein Bandit, der sich auf kleinere Dinge wie ein gutes Essen oder einen umgehauenen Buddler konzentrierte, als dass er unbedingt eine große Rolle in der Bande spielen wollte. So wirkte es zumindest im RP.

Schattenblut als Spieler hinter den Charakteren kenne ich persönlich nicht allzu gut, allerdings habe ich spätestens seit er Bandit ist etwas mehr Kontakt zu ihm. Er meckert viel, wird dadurch aber nicht unsympathisch oder nervig, weil ich das meiste davon bisher klar nachvollziehen konnte. Seine Events mögen seine Schwächen haben, allerdings machte Schattenblut immer den Anschein, als wolle er wirklich etwas großes und spannendes für die Spieler schaffen. Das Engagement und die Mühe kann man ihm nicht abstreiten, auch wenn es aus meiner Sicht irgendwann doch zu viel Orkgeschlachte wurde. Ist mir aber immer noch lieber als Spieler, die sich täglich im Forum beschweren, dass hier wöchentlich Weltuntergang herrscht, aber selbst im RP nichts auf die Reihe bekommen.
Besonders hervorzuheben ist auch hier, dass Schattenblut sehr auf Rollentreue bedacht ist. Kreo z.B. stand schon so oft vorm Tod und wurde dennoch konsequent weitergespielt, wobei der Charakter auch wesentlich einfacher hätte gerettet werden können. Genauso kenne ich Schattenbluts Reaktionen, was Charakterbrüche angeht. Er nimmt das sehr ernst und das finde ich richtig so.

8/10


EDIT: Mercutio und Echion wurden inzwischen auch mal bewertet.