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Xedred

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  • »Xedred« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 14

Nickname: Gando

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1

Mittwoch, 19. Dezember 2018, 21:22

Gando, Diener des Herrn

Gando


„Als gehorsamer Sklave
Bleibst du immer der Brave,
Dann bekommst du für`s Erste
Zum Lohn deine Gerste,“[1]


Steckbrief:
Name: Gando
Alter: Etwa 24 Jahre
Gewicht: 55-60 kg
Größe: ~175 cm
Statur: Schmächtig, hohlwangig


Spoiler Spoiler

Sklaverei


„Kämpfen will ich, Lasten tragen,
Wenn sie mir Vernichtung brächten,
Will ich murren nicht und klagen
Und nicht mit dem Schicksal rechten,
Jeden Tropfen Blutes will ich
Pressen aus den Adern mir,
Ihn mit Freuden geben, still' ich
Deine schmerzen, Kind, nur Dir.“[2]



Warme Sonnenstrahlen scheinen auf den steinigen Weg vor Trelis.
Das leise Flüstern des Windes verschwindet unter dem Knarren von Wagenrädern.
Und den gellenden Schreien einer Frau.
Die Schreie dringen durch die Gitterstäbe eines Käfigs der sich, schwankend und holpernd, auf Rädern über die Straße quält.
Auf dem Boden des Käfigs liegt neben Stroh und Unrat eine Frau auf dem Rücken, die Beine angewinkelt und gespreizt.
Vor ihr zwei junge Mädchen die ihr beruhigende Worte zusprechen.
Schreie und lautes Stöhnen begleiten den Wagen auf seinem Weg Richtung Süden bis langsam Stille einkehrt und nur noch das Geräusch von beschlagenen Hufen und Rädern die auf Stein reiben zu vernehmen ist.
Ein zartes Brüllen reißt die Szenerie wieder zurück.
„Wie soll er heißen?“
„…Gando.“


10 Jahre später

Es herrscht reges Treiben in Bakaresh. Auf dem Markt ist das übliche Schreien und Rufen der Händler zu vernehmen.
Durch die dichte Menge windet sich ein kleiner Junge. Das Bündel in seinen Händen ist eckig und fest verschnürt.
Mit kurzen, schnellen Schritten entfernt er sich vom Geschehen und nicht lange begibt er sich an gestutzten Sträuchern vorbei auf eine prachtvolle Residenz zu.

„Ich habe dein Packet.“ Gando schaut ein wenig stolz zu dem Mann vor ihm auf. Der in farbenprächtige Gewänder gehüllte Mann sitzt einem, ähnlich gekleideten, Mann gegenüber und schaut langsam zu Gando. Zorn macht sich auf seinem Gesicht breit und er erhebt sich erbost von seinem Platz.
„Du dreckiger Nichtsnutz! Siehst du nicht das ich mich gerade unterhalte! Und du sprichst mich gefälligst mit ‘Mein Herr‘ an! So wie alle anderen auch! Na warte..!“
Er packt Gando mit festem Griff am Ohr und zerrt ihn weg.
Das Knallen einer Peitsche.
Schreie.
Der Mann geht wieder zu seinem Besuch und überhäuft ihn mit beschwichtigenden Worten.
Zurück bleibt ein, in der Ecke zusammengesunkenes, Häufchen aus Lumpen.

Ein leises Schluchzen und ruhig geflüsterte Worte dringen aus der Kammer der Sklaven.
Gando wird eine Holzschüssel mit undefinierbarem Brei in die Hände gelegt.
„Ich weiß es ist schwer für dich… Aber du musst den Herren auf’s Wort gehorchen. Präg dir alles ein was man dir sagt, erledige deine Arbeit und denk nicht nach. Das macht es nur schwerer. Ja? Und nun iss und hör auf zu Weinen. Wenn du wieder mit roten Augen zum Herrn kommst gibt es gewaltigen Ärger.“


Knechtschaft

„Sollst Dich sicher auf mich stützen
An des tiefsten Abgrunds Rande,
Meine Arme soll'n Dich schützen
Vor den Bestien im Lande.
Jede Sehne soll sich mühen,
Jeder Nerv mir thätig sein,
Und im Hirn soll's Funken sprühen
Nur für Dich, für Dich allein!“
[2]

Gando stand wie gewohnt in seiner Nische, in der er auf Befehle wartete sollte der Meister ihn brauchen.
Die etwa 2 handbreite kleinere Spalte war wie für ihn geschaffen, denn in den vielen, von Verbeugungen und Demutshaltung geprägten, Jahren war dem inzwischen Anfang Zwanzig jährigen ein krummer Rücken gewachsen.
Eine Geste im Augenwinkel.
„Diener! Wasser!“
„Natürlich, Herr!“
Eilige tapsige Schritte. Das Plätschern von Wasser in einen Krug. Die Enge einer wohligen Nische.
So ging es Tagein Tagaus. Unterbrochen nur von Botengängen und dem ständigen Säubern der Residenz des Meisters.
Er schien alles richtig zu machen, denn die Peitschenschläge und Hiebe auf die Fingerknöchel blieben nun schon eine ganze Weile aus.
Ab und an bekam Gando sogar etwas Rest vom wöchentlichen Eintopf, und wenn er Glück hatte war tatsächlich auch etwas Fleisch dabei.
Mittlerweile hatte der Meister großes Vertrauen in ihn, dachte er sich. Denn er übernahm äußert wichtige Botengänge, durfte in Bereiche wo ein normaler Bürger kaum Zutritt hatte und beförderte Pakete dessen Wert seinen eigenen weit überstiegen.
Die Wachen in Bakaresh kannten den tüchtigen Sklaven bereits und fragten meist nicht einmal mehr was er überhaupt wollte.
Er war ein guter Sklave. Seinem Meister allzeit zu Diensten. Wie sollte es auch anders sein?

So kam es das der Meister eine Reise antritt. Und nur die besten seiner Diener mitnahm. Gando war sich sicher, ER würde dabei sein. Und nicht nur das. Der Meister trug ihm sogar die ehrenvolle Aufgabe auf, vorher noch seine Wäsche zu waschen und zu packen!
Stolz lief Gando neben der Kutsche her, als diese Bakaresh verließ.

Pflicht


„Wär's, Du müßtest Hunger leiden,
Weil sie mich gethan in Ketten,
Aus dem Leibe wollt' ich schneiden
Mir das Fleisch, um Dich zu retten;
Nur, wenn Du verlangst, zu hassen
Nicht die Unterdrücker mehr,
Nein, wie Du auch bätest, lassen
Könnt ich, Kind, es nimmermehr! —„
[2]

Räder die Knarren.
Pferde die Wiehern.
Wasser das an die Seite von einem großen Schiff klatscht.
Gando folgt seinem Meister in einigem Abstand auf das Schiff, das den Meister und seine Gefolgschaft nach Khorinis bringen soll.
„Dir wird eine wichtige Aufgabe zuteil.“ Hatte der Meister gesagt.
„Wenn du sie erfüllst bekommst du eine große Belohnung.“ Hatte er gesagt.
Gando war aufgeregt wie noch nie in seinem Leben. So aufgeregt das er vergaß die Kajüte des Meisters ein drittes Mal diesen Tag zu schrubben. Innos sei Dank hatte er nicht auch die Peitsche vergessen um seine gerechte Strafe zu empfangen. Die brennenden Schmerzen würden ihn wieder daran erinnern, was er zu tun hatte.

Als das Schiff in Khorinis einlief hatte Gando immer noch nicht erfahren welche Bedeutende Aufgabe er übernehmen durfte.
Ein paar Tage verstrichen in denen sich der Meister in einem Quartier im Oberen Viertel von Khorinis einrichtete, das er gemietet hatte.
Gando erledigte seine üblichen Aufgaben und fragte auch nicht wann er die besondere Aufgabe erledigen durfte. Das gehörte sich nicht.
Die Stadt die sein Meister ausgesucht hatte kam ihm ziemlich seltsam vor und die dort wohnhaften Leute umso mehr. Sie schenkten Gando recht viel Aufmerksamkeit und fragten andauernd was er hier oder dort machte. Dabei erledigte er doch nur seine Arbeit.

Dann war es endlich soweit.
Der Meister wollte einen Ausflug zu einem hiesigen Tempel Innos unternehmen. Vorher nahm er Gando beiseite und sprach eindringlich auf ihn ein. Gando hörte gut zu und merkte sich jedes Wort des Meisters.
Eine einfache Aufgabe. Er sollte nur eine Statuette von Innos aus dem Tempel nehmen und sie durch eine Beliars ersetzten. Der Meister hatte den Handel vorher abgeklärt.
Gando fragte sich warum er dafür eine besondere Belohnung erhalten sollte, aber er stellte das Wort des Meisters nicht in Frage.

An dem Tempel angekommen betrat der Meister die Kapelle in der Mitte, während Gando draußen warten und seiner Aufgabe nachgehen sollte. Er wartet einen Moment bis die Herren alle in der Kapelle verschwunden waren und ging dann, unauffällig wie immer, davon um die Statuette zu suchen.
Nachdem er seine Aufgabe erledigt und die Statuetten vertauscht hatte warte er wieder brav neben dem Eingang, die Rückkehr des Meisters abwartend.

Am nächsten Tag gab es in Khorinis einigen Aufruhr. Die Magier des Feuers kamen mit einigen Novizen in das Obere Viertel und verlangten mit dem Meister zu sprechen. Gando kam gerade mit einem Korb vom Markt wieder und beobachtete die Unterhaltung zwischen dem Meister und einem wichtig aussehenden Magier. Der Meister gestikuliert wild und als er Gando sah deutete er wild in seine Richtung. Die Paladine die überall herumstanden rannten auf ihn zu und warfen Gando zu Boden bevor er den Korb fallen lassen konnte.
Käse, Wurst und Obst rollten über den Platz und Gando wurde schwarz vor Augen.

Erfüllung


Das nächste was Gando mitbekam war, wie er von zwei der Soldaten der Stadt an den Rand eines Abgrunds gezerrt wurde. Ehe er es sich versah schubste einer von ihnen hinunter und ein stechender Schmerz durchfuhr ihn als er durch eine Art Wand aus Pein fiel.
Hart war das Wasser auf dem er aufkam und der Aufprall raubte ihm jene Luft die er nicht aus sich herausgeschrien hatte.
Mit letzter Kraft zog er sich an das Ufer des kleinen, aber tiefen, Teiches. Er schaute sich hektisch um.
Vor ihm lag nur ein Weg.
Vom Meister keine Spur!
Wo war er? Was sollte er nun tun?
Was würde ihn am Ende dieses Weges erwarten?





[1] Herbert Ochs, Das Wiegelied der Sklaven

[2] Emil Peschkau, Liedeslied eines Sklaven
Reality is an opinion, one which I tend to disagree with..

2

Mittwoch, 19. Dezember 2018, 22:32

Eine sehr gelungene Geschichte, nett zu lesen :thumbsup:

Spoiler Spoiler


3

Donnerstag, 20. Dezember 2018, 07:28

Spoiler Spoiler

Emil Peschkau




Gute Geschichte, kann man nicht anders sagen.

4

Donnerstag, 20. Dezember 2018, 11:16

Sehr unterhaltsam und schön geschrieben.

Sollten sich unsere Wege im RP kreuzen, bin ich gespannt darauf deinen Chrakter in Aktion zu erleben.

Viel Spaß bei deinem Abenteuer! :)

5

Donnerstag, 20. Dezember 2018, 13:17

Schon gemerkt, dass nur die Sumpfler darauf antworten?

Von mir aus kommt noch ein Lob, dass es nicht zu kurz kam und auch interessant gestalten wurde!
Smell you later, skater.
Meine wahre Signatur wäre zu gut für diese Seite.

Nocturan

Wassermagier

Beiträge: 703

Nickname: Nocturan, Gottfried (Beta), Yigdar (Beta)

Serverbeitritt: 20. November 2015

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6

Donnerstag, 20. Dezember 2018, 13:39

Gando: Freiheit? Was soll das schon sein...


Nocturan:


Anderson

Bandit

Beiträge: 90

Nickname: Anderson

Serverbeitritt: 20. Dezember 2017

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7

Donnerstag, 20. Dezember 2018, 16:15

Gute Story man sieht sich im RP :thumbup:

Xedred

Registrierter Benutzer

  • »Xedred« ist der Autor dieses Themas

Beiträge: 14

Nickname: Gando

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8

Freitag, 21. Dezember 2018, 02:20

Dankeschön, ich wollte mal etwas ein wenig extremeres probieren. Mal sehen was daraus wird. Bis jetzt bin ich verwundert wie wenig er augenutzt wurde oder das niemand versucht hat ihn sich als eigenen Sklaven zu nehmen. :)
Reality is an opinion, one which I tend to disagree with..

Jex

Gardist

Beiträge: 25

Nickname: Jex

Serverbeitritt: 11. November 2018

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9

Freitag, 21. Dezember 2018, 14:49

Bis jetzt echt gut ausgespielt weiter so, ach und sehr schöne Vorstellung :thumbup:

John

Registrierter Benutzer

Beiträge: 12

Nickname: John

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10

Sonntag, 3. Februar 2019, 02:24

Eine interessante Geschichte.

Sosa

Bandit

Beiträge: 321

Nickname: Skies

Serverbeitritt: 6. Oktober 2017

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11

Sonntag, 3. Februar 2019, 02:25

gandon

12

Sonntag, 28. Juli 2019, 11:42

Hat mir überaus gut gefallen deine Charakterbeschreibung.

Davido

Registrierter Benutzer

Beiträge: 7

Nickname: David

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13

Dienstag, 30. Juli 2019, 15:05

Einfach fantastisch.

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