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Donnerstag, 7. März 2019, 15:38

[Guide Entwurf] Guide für kleinere, selbstständige Überfälle

Moin,

Dieser Guide ist ein Gemeinschaftsentwurf von mir, Nocturan und Taz. Dabei beschränkt sich die Mitarbeit von Nocturan und Taz NICHT auf die hier angeführten Zitate, sondern diese sind nur im Besonderen als Beispiel gekennzeichnet. Der komplette Text ist ein Gemeinschaftswerk.

Verbesserungsvorschläge sind gerne gesehen, ursprünglich dachte ich daran ihn nur im NL Forum zu veröffentlichen aber da ja auch Überfälle von Buddlern und ab und zu auch mal von NL externen Gilden gestartet werden - warum nicht mal das Forum hier wiederbeleben? Wir würden uns drüber freuen, wenn, nach der Einarbeitung von Korrekturen und entsprechenden Verbesserungsvorschlägen, dieser Guide als fester Bestandteil ins Guideforum aufgenommen wird.

Dieser Guide dient als Leitfaden für kleinere, selbstständig durchgeführte Überfälle.

Überfallguide


"Ein leuchtender Blitz zeichnete die Silhouette des Alten Lagers in der Dunkelheit dieser wolkenverhangenen Nacht nach. Das Prasseln des Regens auf die große, hölzerne Überdachung des Marktplatzes war noch weithin außerhalb des Außenwalls zu vernehmen, gelegentlich übertönt durch das tiefe Donnern des magischen Schutzwalls, der diesen unheiligen Ort überspannte. Eine Umgebung, wie sie menschenfeindlicher nicht hätte sein können. Doch würde ein hartgesossener Recke trotz allem Unheil die nähere Umgebung des Lagers in Augenschein nehmen, so bestände die Chance, dass er zwischen all dem Gestrüpp, den Bäumen und Felsen außerhalb des Lagers, tief versteckt im Schutze der Dunkelheit, drei kauernde Gestalten ausmachen würde, abgerissen und nur spärlich bewaffnet. Aber aus irgendeinem Grund trotzten sie allen Bedingungen. Und sie warteten...."


Inhaltsverzeichnis
1. Täter
1.1 Ziele eines Überfalls
1.2 Positive Gestaltung eines Überfalls
1.3 Reaktionen auf positives Verhalten
1.4 Reaktionen auf negatives Verhalten
2. Opfer
3. Waffenabnahme
4. Abnahme persönlicher GEgenstände
5. Schlusswort



Hi erstmal. Dein Charakter hat noch eine Rechnung mit jemandem offen? Der Lohn auf dem Feld ist ihm zu gering? Oder ist er gar einfach ein grausamer Sadist, der sich am Zusammenschlagen Schwächerer ergötzt? Willkommen in der Strafkolonie - Ort der Verbrecher und Halunken.

Dieser Guide soll dir ein paar Ideen, Hilfestellungen und Tipps an die Hand geben, wie du einen Überfall in kleinerem Ausmaß selbst gestalten kannst und das Ganze dabei nicht zu einem OOC Anfeindungsdesaster werden lässt.


1. Täter:

Niemand sollte mit dem Gedanken auf Überfälle gehen die große Engine-Beute zu machen, wahrscheinlich wird man unterm Strich sogar im Minus raus kommen. Überfälle stellen ganz sicher keinen Ersatz zur Feldarbeit oder der Mine dar (finanziell gesehen). Allerdings ermöglichen Überfälle neues Rp und so manche "Freundschaft" ist schon auf dieser Basis entstanden.

Als Täter sollte man das Opfer NICHT dazu zwingen sein Rp auch nach dem Überfall noch anpassen zu müssen. Z.B. müssten gebrochene Knochen eine ganze Zeit als solche ausgespielt werden, was den Spielspaß des Opfers auf lange Sicht untergraben kann. Der Täter sollte stets zuerst die Folgen seiner Tat FÜR DAS OPFER im Blick haben, dann für sich selbst.
Hierbei lohnt es sich im Rp klar zustellen, woran man als Dieb interessiert ist. Man muss nicht gleich den Apfel-Taran ausspielen, aber wenn man z.B. als Schürfer immer stets begeistert von Außenweltsfutter ist, kann sich auch ein Opfer für die Zukunft vorbereiten. Zeigt dem Opfer was geht und was nicht geht, sodass man sich bald auf einer Wellenlänge befindet.

1.1 Ziele eines Überfalls

Auch wenn das Ziel deines Charakters in den meisten Fällen nicht von hehrer Natur sein wird, so sollte dein OOC Ziel eines Überfalls immer darin bestehen für beide Spieler eine möglichst immersives und positives Erlebnis zu bieten. Entsprechend der Natur eines Überfalls müssen dafür beide Seiten, sowohl Opfer als auch Täter, Engagement zeigen. Du als Täter, sollte dein Überfall Erfolg haben, nimmst dabei aber eine maßgebende Rolle ein, da dein Charakter sich in der "Machtposition" befindet.

Es geht hier darum Atmosphäre zu schaffen. Wilde Tiere sind ein Problem, viel bedrohlicher aber sind gierige Gauner, vor denen sich stets in Acht genommen werden muss. Da muss man schon auf der Hut sein, wenn man sich außerhalb der Lager bewegen will.

1.2 Wie kann ich den Überfall für mein Opfer möglichst positiv gestalten?

Die Regel Nummer eins für den Spielspaß in jedem Rollenspiel ist gemeinsames Gestalten. Egal was ein Charakter kann, mit seinen Aktionen kann er die Welt um sich herum beeinflussen. Und das gilt auch für Spieler hinter den Charakterern. Wer aktiv die Ergeignisse mitgestalten kann, hat den größten Spaß. Und die meisten Spieler werden es dir dankend abnehmen, wenn sie merken, dass du auf eine gemeinsame Gestaltung aus bist und nicht nach persönlicher Bereicherung und schnellem Fortschritt in Form von der größtmöglichen Beute strebst.

Einige Anregungen, wie man dem Spieler hinter dem Opfer die Möglichkeit gibt, den Vorfall mitzugestalten:

  • Sollte es nicht bereits zu einem Emotekampf gekommen sein und Prügel ausstehen, lass dein Opfer darüber entscheiden ob es in der Engine verprügelt werden möchte oder nur im RP. Wenn das Opfer da schon merkt, dass du ihm entgegenkommst, ist es dann auch vielleicht bereit mehr Beute zu emoten.
  • Wenn du ein Opfer nach Beute durchsuchst, wende nicht den /pluender Befehl an sondern lass dein Opfer selbst die Entscheidung treffen was dessen Charakter bei sich trägt oder nicht. Sag das dem Opfer auch ruhig OOC oder weise es darauf hin.
  • Gib deinem Opfer Möglichkeiten, dem Überfall gegenzuwirken. Selbst wenn es schon am Boden liegt, ein Emote wie "/me beugt sich fies grinsend zu dem Zusammengeschlagenen herunter. Dabei steht er recht breitbeinig da und gibt sich eine Blöße um den Unterleib herum..." mit dem Hinweiß, dass bei einem erfolgreichen Würfelwurf (die Chance könnte in dem Fall ruhig reduziert sein) dem Opfer ein letzter, verzweifelter Tritt ins Gemächt des Täters gelingt und es sogar daraufhin vielleicht schaffen könnte, zu fliehen, kann Wunder wirken.

Eine wichtige Anmerkung:


Auch wenn die Inventare und Dokumentensysteme vieler Spieler mit ordentlich interessantem Zeug gefüllt sind und vermutlich niemand genau dokumentiert wo sich nun welcher Gegenstand befindet -> Außer du weißt im RP, dass das Opfer vermutlich einen bestimmten Gegenstand bei sich trägt nutze diesen Fakt nicht als Argument.

Denn sei ehrlich, hast du genau dokumentiert wo sich die zwanzig schweren Äste, tausend Erzbrocken oder der wertvolle Goldpokal deines Charakters befindet? Nein. Würdest du im Zweifel angeben, sie bei dir zu tragen? Vermutlich nicht. Also lieber erstmal an die eigene Nase fassen.


1.3 Wie reagiere ich auf positives Verhalten meines Opfers?

Positives Verhalten ist z.B. ein Charakter, der genau offenbart, was sein Charakter alles bei sich trägt und dabei viele interessante Sachen anführt. Denn sowas ist zu einem guten Teil immer freiwillig.

  • In dem Fall: Nimm nicht alles vom Charakter weg, damit der Spieler hinter dem Bildschirm wahrnimmt, dass du ebenfalls fair auf seine eigene, faire Handlung reagiert. Denn man kann niemandem wirklich nachweisen, was ein Charakter alles bei sich trägt. Sowohl du als dein Opfer gehen somit einem positivem Eindruck vom anderen Spieler nach Hause.


1.4 Wie reagiere ich auf negatives Verhalten meines Opfers?

Negatives Verhalten ist z.B. Wegrennen, während ihr emotet oder auch wenn ein Spieler in schwerer Hose felsenfest behauptet, absolut nichts bei sich zu haben.
  • In beiden Fällen: z.B. einen Supporter einschalten und/oder dem Spieler selbst nochmal schreiben. Im ersten Moment reagiert man oft impulsiv, viele zeigen Einsicht, wenn man ihnen ruhig erklärt was Sache ist und ihnen nicht direkt hinterherrennt mit gezogener Waffe beispielsweise.


1.5 Beispiel für einen Überfall

Wie Taz seine Überfälle ablaufen lässt:
Er findet ein "Opfer" im Wald und nähert sich ihm möglichst unbemerkt. Sobald er dran ist, sprech ich die Person an. Da kommt in der Regel ein dummer Spruch wie "Wen haben wir denn da?" / "Na, ganz alleine rausgewagt?".
Anschliessend ein bisschen Smalltalk abhängig davon was das Gegenüber so von sich gibt. Zum Abschluss möchte Taz aber natürlich etwas. Solange da nichts Besonderes aus den Taschen oder am Gurt hervorsticht wird nach Erz oder Essen/ was zu Saufen "gefragt". Ala "Ich hab Durst, du hast doch sicher was für mich dabei, aye?". Dann lassen die Leute meist eine Kleinigkeit rüberwachsen, je nachdem wie bedroht sie sich fühlen. Wenn freiwillig etwas abgegeben wird ist Taz zufrieden und zieht von dannen. Kommt es zum Fluchtversuch/ Kampf ist Taz natürlich sauer. Dann wird mehr abgenommen. Waffenabnahme hingegen kam bisher nur einmal vor, dass war als ihm die beiden Buddler gegenüberstanden, von denen ihm mehrfach erzählt wurde wie sie Schürfern auflauern und die Waffen klauen. Die wurden natürlich deutlich gründlicher geplündert.




2. Opfer:

Du hast immer etwas dabei.
Man muss nicht emoten den ganzen Hausstand in der Tasche bei sich zu haben, aber irgendetwas sollte jede Figur zur jeden Zeit dabei haben. Im besten Fall kann man so den Dieb etwas bieten, woran er auf normalem Wege nicht so leicht gekommen wäre, man selber aber keine Probleme dahingehend hat. Beispielsweise sollte sich ein Schürfer doch IMMER über halbwegs frisches Brot, Käse, Bier oder Wein freuen können, wenn er sonst jeden Tag nur matschigen Reis und fades Fleisch essen muss.

Die Menge der "Beute" sollte stets dem Rp angepasst werden. Wenn man als Opfer erkennen kann, dass sich der Täter Mühe gibt die Situation für beide Seiten unterhaltsam zu gestalten und dafür sorgt, dass das Opfer nicht auch noch folgendes Rp aufgezwungen wird, sollte er auch dafür entlohnt werden.
Umgekehrt natürlich genau so. Wenn der Überfallende meint den schnellen und unkomplizierten Weg zu nehmen und ganz viel Beute machen will, wird er nicht mehr als das Mindestmaß bekommen. In Notfällen (aber dazu sei wirklich abgeraten) kann man die Rp-Beute verweigern. Dafür gibt es den /pluender -Befehl, den der Täter nutzen kann.



3. Waffenabnahme

Wie jeder weis, wurden und werden Waffen in SKO mit Höchstpreisen gehandelt (begründet oder auch nicht), weswegen sie oftmals die mit Abstand wertigste Beute eines Überfalls wären. Dabei sollte man jedoch abwägen, ob ooc oder rp bei einer Abnahme mehr wiegt. Im Rp sind Buddler Arbeiter, die im Grunde keine Waffen brauchen. Ihnen diese abzunehmen sollte also sogar noch im Interesse des alten Lagers sein. Rein ooc aber sind es vor allem die Buddler, welche einen großen Hang zu ihren "ersten" Waffen haben. Es wurde oft viel Zeit (in Erz) investiert um sich einen Kurzbogen, ein grobes Schwert oder ein Beil zu kaufen. Ihnen diese Zeit mit "/me nimmt sich die Waffe" zu vernichten, kann doch nur für Frust und Wut beim Opfer führen.

Generell rate ich von Waffenabnahmen ab. Wenn man eine Ausnahme machen möchte, hier eine Idee von Nocturan:
Hier sollte man als Täter die Augen offen halten. Der z.B. Buddler wird beim ersten Überfall noch verschont, bekommt aber die Warnung, dass wenn er beim nächsten mal besser nicht so damit angeben sollte Bogen, Degen, Axt, ... zu haben. Nimmt man den z.B. Buddler dann erneut hoch und er trägt weiterhin solche Waffen bei sich, nimmt man sie ihm ab. So schafft man aber eine klare Brücke im Rp und gibt dem Opfer die Möglichkeit im Voraus zu reagieren. [Siehe Punkt 1.2 -> Man gibt dem Opfer die Möglichkeit gegenzusteuern]




4. Abnahme persönlicher RP-Gegenstände

Auch wenn es Ausnahmen gibt, so hat die Erfahrung gezeigt, dass die Abnahme von persönlichen Gegenständen meist negativ endet. Ich rate ausdrücklich davon ab.
Da werden teilweise Sachen geklaut, die dem Räuber nichtmal etwas bringen. Jemand wollte einem meiner Chars die eisernen Eheringe von ihm und seiner ermordeten Frau klauen. Damit kann niemand was anfangen ausser ihm. Kam in dem Fall nicht dazu, weil der Angriff fehlschlug, aber generell ist sowas einfach nicht gut in meinen Augen. Natürlich schwebt da dann das Argument des "schafft RP weil Rückbeschaffung" etc. Meist sind das dann aber Leute die sowas auch noch in ihrer abgesperrten Hütte versteckt halten damit die Person auch ja nicht wieder drankommt etc. Und dann ist sowas einfach eher eine Einschränkung des RPs. Oder sie gehen inaktiv. Gab genug solche Fälle. Und das nur aus einer im RP nichtmal sinnvollen "/me nimmt alles." Mentalität heraus.
Generell empfehl ich also sich von solch offensichtlich für den Charakter wichtigen Sachen fernzuhalten, außer es ist eben wirklich den Umständen nach entsprechend "gerechtfertigt", heisst eure beiden Chars sind im Konflikt und du nimmst ihm deswegen das ab. Dann sollte man OOC aber zwei Dinge beachten aus Fairness heraus:
1) Gib dem Gegenüber genug Chancen wieder ranzukommen. Ob das nun ein "Lösegeld" ist, Unachtsamkeit oder sonstwas.

2) Bleib auf jeden Fall aktiv.



5. Schlusswort

Denke immer dran:
Im Vordergrund sollte der beidseitige RP-Spass sein. Wenn du am Ende nach schönem RP mit nur einem stinkenden Fisch rausgehst, hast du dennoch vom RP profitiert. Und genauso geht es dem Gegenüber. Natürlich wird keiner der auf einmal Banditen vor sich stehen hat direkt vor Freude aufschreien OOC, aber wenn er ebenfalls interessantes und aufregendes RP hatte für den Preis von zwei Flaschen Bier ist er definitiv nicht frustriert und meist gibt das auch einfach interessante Geschichten. Wenn man natürlich drei RL Wochen auf die neue Waffe spart, rausgeht weil man für xy Kräuter sammeln muss, nur um dann mit minimal RP umgekloppt zu werden und neben der wertvollen Waffe auch noch die Sichel, seine Rationen, sein Erz und sogar die zwei Steine die man dabeihatte verliert.... Tja. Dann hat man da verständlicherweise keinen Spass dran. Und das sorgt nicht nur für einen OOC-Frustrierten, weil man damit rechnen kann, dass es wieder genau so zurückkommt. Und schwuppdiwupp entwickelt sich ein Überfall wieder zu halben Kriegszuständen in Grüppchen und OOC Anfeindungen. Das muss nicht sein.

Alles zusammengefasst kann man sagen: Achtet immer darauf den "Schaden" für das Opfer gering zu halten und den RP-Spass zu fördern. Sei das nun als Opfer oder als Räuber. Genau wie kein Räuber Lust darauf hat 30 Minuten OOC zu diskutieren/ nen Supporter einzuschalten weil Opfer XY schlagartig einfällt, dass sein Char nicht nur nichts dabei hat, sondern eigentlich splitterfasernackt rumläuft, hat auch kein Opfer Lust das gesamte Inventar zu droppen weil sich sein Gegenüber an Loot aufgeilt.
Für anonymes Feedback jeglicher Art zum Neuen Lager oder meinen Charakter Shawn und dem RP mit ihm:
-> https://tellonym.me/NeuesLagerPlusShawn <-

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Jarret« (7. März 2019, 15:49)


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Donnerstag, 7. März 2019, 16:03

Oh und bevor das wieder kommt: Nein wir wollen euch nicht eins zu eins vordiktieren wie ihr euer RP gestalten sollt. Das hier ist ein Leitfaden, kein Regelentwurf. Es soll somit Hilfe und Anregung sein, um den Spielspass für alle zu fördern, nicht jemand in seinem Handeln einzuschränken. ;)

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