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Donnerstag, 26. Februar 2015, 01:38

Die einzelnen Gilden organisieren sich ja wirklich demokratisch. Sie unterwerfen sich einem Anführer, den sie selbst wählen. So machen es Schatten, Gardisten, Banditen und Söldner. Die Magier haben eine Ältestenherrschaft, sie folgen ihrem Meister, also dem ranghöchsten und damit auch ältesten Magier. Trymon und Yardokhar.

Kommunismus bedeutet, dass der Staat die Wirtschaft kontrolliert und das ist zumindest im Alten Lager so, wo es illegal ist ein Geschäft ohne Zustimmung der Lagerleitung zu betreiben, einen Beruf ohne Zustimmung derselben zu erlernen oder einen anderen Stand ohne Segen der Lagerleitung zu erreichen. Das sind alles Zeichen des Kommunismus, aber auch des Feudalismus. Allerdings, war es im Feudalismus unmöglich einen anderen Stand zu erreichen, zumindest eben in der europäischen Gesellschaftsordnung. Allerdings kann ein Buddler zum Magier oder sogar zum Baron aufsteigen, wenn er das will. (auch wenn nur begrenzt legitim)

Khorinis ist wenn, eher eine Handelsrepublik. Ähnlich wie Genua, Venedig oder der Hansebund. Das Wahlrecht ist bestimmt vorhanden, aber nur vermögenden Bürgern (Überseehändlern) gestattet. (Zensuswahlrecht)
Der Stadthalter kann genauso gut, dem König einen begrenzten Treueeid leisten, und fungiert als Gouverneur. Das Lehensystem funktioniert nicht nur in Mytrana, sondern existiert auch unter den anderen Nationen, die Orks und die Assassinen vergeben Ihre Städte an Herrscher. Wie Gonzales, dem Mora Sul gehört. Oder Sancho in Ben Erai, ebenso die Orkhäuptlinge in den Städten Mytranas. Gäbe es diese Struktur nicht, wären diese personen nichts weiter als Verwalter. Aber sie sind das nicht, sie sind Händler, Veteranen, Generäle und Priester. Also Vassallen.

Absolutismus würde bedeuten, dass der König alles für sich beansprucht und 100% Kontrolle ausübt. Das haben wir nicht. Der König kann Gesetze erlassen, welche nichtmal an eine Verfassung gebunden sind. Er ist die absolute Instanz, da er von keiner Macht in Schach gehalten wird. So kann er auch den Kolonieerlass verfügen, obwohl dieser direkt gegen die Gebote von Innos verstößt. Denn es ist nicht gerecht, jeden Verbrecher gleich zu bestrafen. Stafen müssen verhältnismäßig sein.

Dass all das Theokratisch angehaucht ist, ist klar. Auch in Mesopotamien gab es Priesterkönige im 5. und 4. Jahrtausend vor Christus. Auch deren Handlungen waren totaler Willkür und keinem direkten Gesetz unterworfen. Aber sogar die waren da weiter entwickelt als Rhobar II. Sichwort: Gesetzbuch Hamurabbis.
Die Wirtschaft direkt kontrollieren tut auch der Merkantilismus und andere Systeme tun das auch. Kommunismus ist viel mehr, daher würde ich das auf gar keinen Fall so nennen, denn dann dürften wir auch keine so stark ungleiche Gesellschaft haben.

Khorinis eine Handelsrepublik? Schliesst sich aus, denn eine REPUBLIK hätte dann ja etwas wie einen Senat oder einen Stadtrat, stattdessen gibt es einen Statthalter, der gewiss einen Treueid leistet, aber der ist von anderer Qualität, dann ist er aber kein Vasall. Also gehört ihm die Stadt auch nicht (was es bei einem Lehen eigentlich auch nicht tut).

Absolutismus erlaubt sehr wohl Mittelsmänner. Natürlich hatte Louis XIV Gouverneure und Statthalter und Minister. Es ist vor allem dahingehend absolut, dass er sich vor niemanden (außer vor Gott) rechtfertigen muss.

Dass Strafenverhältnismäßig sein müssen ist eine Meinung die man haben kann, aber nicht muss. Von deinem Standpunkt wäre es dann nicht gerecht und wider Innos. Man kann aber auch sagen, dass jeder der dort hinkommt gesündigt haben muss und es als Chance der Läuterung durch Innos sehen. Dadurch ist die Strafe keine Strafe mehr. Zumal der Zweck der Kolonie das Erzschürfen ist, damit die Orks besiegt werden können. Das ist ein höherer Zweck, der die Kolonie rechtfertigt. Auch theologisch.

Theokratisch würde ich das nicht alles nennen. Theokratisch war Savonarolas Florenz, aber in einer Theokratie müssten noch viel viel strengere religiöse Gesetze gelten. Man schaue da nur mal auf den Iran.

Die mesopotamischen Priesterkönige - die es aber noch durchaus länger gibt und 5. Jahrtausend halte ich persönlich für ein wenig arg früh angesetzt - waren nicht so unumschränkt, wie man gerne glauben mag. Das mag für das neubabylonische (chaldäische) und das neuassyrische Reich gelten, meinetwegen auch schon im kassitischen und im amurritischen Babylon (welches Hammurapi, indem er sich über die anderen Stadtstaaten nach dem Zerfall der Herrschaft der Ur-III-Dynastie (Sumerische Rennaissance) erhebt, schafft) und vielleicht auch im akkadischen Reich Sargons (I., selbstverständlich). Aber gerade diese Großreiche - da würde man ja nicht mehr von Priesterkönigen sprechen. Und die Priesterkönige Ensi (PA.TE.SI) standen sehr wohl in Abhängigkeiten gegen über einem En oder einem Lugal, die allerdings schwer greifbar sind. Außerdem ist die Herrschaft stark von der Gunst durch die Stadtgötter abhängig, welche auch bewiesen werden muss.

Ob der Kodex Hammurapi ein Gesetzestext war, der auch Anwendung fand oder ob er rein normativ war ist auch nicht klar. Ich glaube sogar eher, dass er nur dazu diente, zu zeigen "wie toll der König ist, dass er sich es erlauben kann, den Untertanen Gesetze zu schenken". Dass er so fleissig von den Schreiberschulen tradiert wurde ist immerhin ein Indiz dafür, dass sein literarischer Wert geschätzt wurde oder das er einfach als kanonischer Bestandteil der eigenen Kulturgeschichte empfunden wurde. Dabei gibt es ja auch schon ältere Gesetzestexte wie den Kodex Ur-Namma/Ur-Nammu oder andere.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Ninurta« (26. Februar 2015, 08:31)


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