1. Sei du selbst.
Warum? Du spielst doch jemand anderes. Ja. Aber du wirst diesen Charakter lange spielen, sehr lange. Über Monate hinweg. Mit der Zeit wird es immer schwerer eine Charakterfassade aufrechtzuerhalten. Daher lass die Persönlichkeit deines Chars deiner eigenen entsprechen. Das macht ihn viel glaubhafter, weil du seltener aus der Rolle fällst. Und glaub mir, jeder wird irgendwann müde.
Ich würde dir da widersprechen. Natürlich kann es möglicherweise schwerfallen eine Rolle zu spielen, die einem selbst fremd wirkt, aber genau darin liegt meiner Meinung nach die Kunst des Rollenspiels. Sollte ich einen Charakter so gestalten, dass er 1 zu 1 ist so wie ich es persönlich bin, dann ist es schlichtweg kein Rollenspiel mehr oder zerstört zumindest alle Aspekte des Rollenspiels. Man sollte einfach sich selber herantasten und als Neuling eventuell nicht gerade Charaktere spielen, deren Charakteristiken aus Extremen bestehen, sondern vielleicht einfachere Leute spielen, die dennoch ihre besonderen Eigenschaften haben, die sie von dem Spieler hinter der Figur trennt.
2. Sei menschlich
Der Charakter, den du spielst, sollte realitätsnah sein. Er sollte eine ausgearbeitete Persönlichkeit haben. Wie das geht? Nun, indem du grundlegende Charakterfragen durchgehst. Ich überlege dazu mal noch was zu verfassen, was mir sehr geholfen hat beim Pen and Paper. Aber vor allem, wenn du einen unmenschlichen Charakter erstellt, dann meist weil er besonders so oder so ist. Vielleicht sonderlich dumm, naiv, lustig oder etwas in der Art. Und der Witz ist nach ein paar Tagen raus.
Da stimme ich dir größtenteils zu, eine ausgearbeitete Persönlichkeit und eine Hintergrundgeschichte dazu, die die Entwicklung oder Entstehung dieser Persönlichkeit erklärt, sind äußerst wichtig meiner Meinung nach. Im Grunde ist es dann völlig okay einen Charakter zu spielen, der unmenschliche Dinge tut, wie zum Beispiel Spaß am Foltern haben oder dersgleichen, solange der Spieler es gut ausspielen kann und eine Motivation, beziehungsweise eine Begründung für diesen Spaß seines Charakters hat, wie zum Beispiel irgendwelche schrecklichen, traumatisierenden Erfahrungen in der Kindheit oder dersgleichen, sehe ich da kein Problem drin. Die Ausnahme natürlich ist, wenn man jetzt einen emotionslosen Zombie oder dersgleichen ausspielt, der hat schließlich keine Emotionen und handelt nach Instinkten, aber das benötigt dann, meiner Meinung nach, keine große Kunst im Rollenspiel.
3. Schauspielen.
Gutes Rollenspiel ist gutes Schauspiel. Dazu gehört nie aus der Rolle zu fallen und bei jeder Handlung zu denken: Was würde mein Charakter tun.
Dieser Punkt von dir fasst eigentlich die beiden davor punktgenau zusammen, egal wie man seinen Charakter aussehen oder handeln lässt, immer vorher überlegen, würde mein Charakter dies machen? In erhitzten Momenten oder Diskussionen passiert es auch dem besten Rollenspieler, dass er seine eigenen Emotionen in das Geschehen mithineinversetzt und sobald dies passiert, ist das Rollenspiel zerstört, daher, egal in welcher Situation und wie sehr das auch einen selbst berühren mag, immer vorher überlegen, würde mein Charakter dies tun oder sagen?
Tu das und du bist auf gutem Weg. Du brauchst weder viele Emotes noch sonst was. Sei natürlich und das gute RP kommt von alleine.
Da widerspreche ich dir vollkommen. Gutes RP kommt nicht von alleine, sonst gäbe es keine guten und keine schlechten Rollenspieler. Ich bin mir sicher dass du mal eine Serie oder einen Film geschaut hast und dir dachtest: "Man dieser Schauspieler ist echt schlecht" und so ist es auch im Rollenspiel. Der Fehler wäre hier nun einen schlechteren Rollenspieler zu verurteilen und ihn in eine Ecke zu schieben, aus der er nicht mehr herauskommt. Ich selbst habe mit 12 Jahren angefangen meine ersten Erfahrungen im Rollenspiel zu machen und bin auf sehr viele Rollenspieler gestoßen, die mir gegenüber äußerst abweisend waren, ich jedoch konnte damals nicht verstehen wieso. Mit den Jahren lernte ich erfahrenere Rollenspieler kennen, lernte von diesen, aber auch viel durch eigene Erfahrungen in den verschiedensten Projekten und so langsam bildete sich eine Basis bei mir, von der ich persönlich behaupten kann, dass diese inzwischen ziemlich solide ist und auch tiefe besitzt. Worauf ich im Grunde damit hinaus will ist:
Jeder Rollenspieler fängt bei 0 an, natürlich haben die einen vielleicht ein Talent fürs Schauspielern oder Geschichten erzählen und denen wirds auch leichter fallen sich zu verbessern, aber niemand ist aus dem Nichts ein guter Rollenspieler, es braucht Zeit, Willen und vor allem Geduld um die eigenen rollenspielerischen Künste zu verbessern, aber natürlich, wie auch bei allen anderen Dingen im Leben, gibt es kein perfekt, da fast jeder eine andere Ansicht von "perfekt" besitzt.
Damit kommen wir schon zu den Emotes: Ich persönlich habe ganz früher zu den closed Beta Zeiten von SKO gespielt und so gut wie niemand nutzte anfangs Emotes, was, meiner Meinung nach, dazu führte, dass das Rollenspiel ziemlich trocken und mit wenig Fantasie von statten ging. Das Spiel, bietet eventuell mehr optische Darstellungsmöglichkeiten als andere textbasierende Rollenspiele wie WoW oder dersgleichen, dennoch gibt es wie in jeder virtuellen Welt Limitierungen und diese können eben nur durch Emotes umgangen werden. Natürlich sollte nicht jede kleine Handlung, vor allem wenn sie sich wiederholt, blöcke lang umschrieben werden, aber der eine oder andere ausgiebige Emote erlaubt dem Mitspieler sich ein besseres Bild zu machen und sich leichter in die Situation zu versetzen. Eine Mischung aus Qualität und Quantität ist meiner Meinung demnach am besten, aber es gibt natürlich hier auch verschiedene Meinungen.
Ich hoffe meine Ansicht konnte dem einen oder anderen ein größeres Bild des Spektrums verschaffen